„Mallorca mit Kind“ - Fashionmom & Auswanderin Charlotte nimmt uns mit auf „ihre“ Insel.

Liebe Charlotte, du lebst und arbeitest auf der Sonneninsel - man nennt sie auch des Deutschen liebste Insel - Mallorca. 

Seit wann lebst du auf der Insel und was hat dich hierher verschlagen? 

Ich bin recht spontan vor 5 Jahren nach Mallorca gekommen. Das war so eine richtige „Hauruck“-Aktion über Nacht, was ich natürlich absolut niemandem empfehlen kann. Am Ende hat aber alles irgendwie geklappt bei mir. :-)

Eigentlich bin ich gelernte Hotelfachfrau & bin dann auf einem Kreuzfahrtschiff fast einmal um die Welt gefahren. Das war eine wahnsinnige Erfahrung und hat mir gezeigt: Es gibt noch so viel mehr auf der Welt zu sehen und zu entdecken. Deswegen wollte ich danach nicht mehr zurück nach Berlin, in meinen alten Job. Bei einem Zwischenstopp auf Mallorca war für mich klar: DAS ist Liebe auf den ersten Blick - hier MUSS ich hin. Nach 6 Monaten auf dem Kreuzfahrtschiff, bin ich dann für einen 10-tägigen Urlaub mit meinen Eltern auf Mallorca gelandet, der alles verändert hat. Spontan sprach ich den Hotelmanager an, ob er nicht einen Job für mich hätte (mehr aus Spaß - aber wer nicht fragt, der nicht gewinnt) und der nickte nur und gab mir tatsächlich direkt ein Angebot. Ich flog dann schnell zurück, packte meine Koffer und kam direkt wieder zurück nach Mallorca.

Der Rest ist Geschichte. 

Auf deinem Instagram Kanal @mallorcamitkind, nimmst du mittlerweile mehr als 60.000 Abonnenten mit in deinen Mama-Alltag auf Mallorca. 

WOW, das ist eine große Zahl und sicher auch mit viel Aufwand verbunden. Der Familienalltag, Content erstellen, Blogartikel schreiben uvm.

Wie bringst du das alles unter einen Hut und wie können wir uns einen typischen Tag bei euch vorstellen? 

Jaaaaaa, da sagst du was! Viele stellen sich Instagram ja immer noch so vor, dass man nur ein paar Selfies macht und dadurch reich und berühmt wird! ;-) Dass dahinter aber wahnsinnig viel Planung, Organisation, Content Erstellung, Videos filmen, Verträge durchlesen und viele weitere Büroarbeiten auf einen zukommen, ist den wenigsten bewusst. Mit Kind fängt mein Tag zwischen 6.00-7.00 Uhr an. Dann liegt die Priorität auf ihm, bis es um 9.00 Uhr in den Kindergarten geht. Danach fängt meine „Blogger“-Arbeit an. Ab an den Laptop, Nachrichten beantworten (da kommen so zwischen 50-100 am Tag rein, oft mit speziellen Fragen zu dem Urlaub der Follower, Erfragen von Tipps uvm.), Texte schreiben und Musik für neue Reels raussuchen. Währenddessen nehme ich meine Community via Stories durch meinen Alltag mit, fahre zu neuen Locations, mache Fotos, drehe Videos oder recherchiere Infos zu den jeweiligen Orten. Ich liebe diese kreative Seite und mache das alles wahnsinnig gerne. 

Das Projekt „Auswandern“ klingt erst einmal super spannend, abenteuerlich und vor allem auch mutig! Gab es da auch mal Zweifel, hattest du Hürden zu überwinden oder Dinge an denen du gewachsen bist? 

Viele Leute planen ja über Jahre hinweg ihre Auswanderung. Bei mir war das eher spontan, weshalb ich mir da anfangs gar nicht so einen großen Kopf gemacht habe. Erst als ich hier ankam, wurde mir bewusst, dass es doch die ein oder andere Sache gibt, die man hätte vorab organisieren müssen. Ich finde auch das Wort „Auswandern“ immer etwas extrem. Ich habe ja schließlich nicht all mein Hab & Gut gepackt und meinen Freunden auf Nimmer Wiedersehen gewunken, sondern vielmehr einfach nur ein Jobangebot woanders wahrgenommen. Dass sich daraus mal das alles entwickelt, dass ich hier meinen Freund kennenlerne, meine Schwangerschaft in einem fremden Land erfahren werde und mir dazu meine erste Immobilie im Ausland kaufen werde, das war mir natürlich alles nicht bewusst. Aber „That´s Life“! :-)

Plant ihr auf Mallorca alt zu werden, möchtet ihr irgendwann wieder zurück nach Deutschland oder vielleicht sogar noch einmal ganz woanders hin? 

Klar plant man mit Kind ein bisschen anders als wenn man als Single Person Entscheidungen trifft. Da kommen viele Variablen mit rein, wie Schulsysteme, Sprache uvm. Aktuell aber fühlen wir uns super wohl und ich kann mir gar nicht vorstellen, woanders zu leben. Die Mallorquiner sind extrem kinderlieb, die Insel ein Traum und auf meine 300 Sonnentage im Jahr möchte ich auch nicht verzichten wollen! ABER: Sag niemals nie! ;-) 

Hast du zum Abschluss noch ein paar Tipps oder hilfreiche Worte für andere Mamas, die auch mit dem Wunsch auszuwandern, liebäugeln? 

Mein Top Tipp #1 ist immer: Lernt die Sprache vorab. Zumindest soviel, dass man sich mal verständigen kann. Klar gibt es hier genug deutsche Auswanderer und auch deutsche Schulen und Ärzte, aber will man sich richtig integrieren, gehört die Sprache nun einmal dazu. Vor allem, wenn die Kinder dann in eine spanische Schule gehen und man selbst nichts versteht oder dem Kind nicht einmal bei den Hausaufgaben helfen kann. Wo wir auch schon zu Tipp #2 kommen: Schaut euch die Schulen vorab an. Es gibt hier privat geführte, internationale Schulen und ganz normale spanische. Beim letzteren ist es aber oft der Fall, dass 50% des Unterrichts in katalanisch gehalten wird. Das ist nochmal eine ganz andere Sprache. Und Tipp #3: Plant bitte mit Kindern vorab solch einen großen Schritt. Habt ihr ein finanzielles Polster, welches groß genug ist, wenn der Winter kommt und man z.B. arbeitslos wird? (total normal in der Tourismusbranche) Habt ihr eine feste Jobzusage, welche für das ganze Jahr gilt? Brecht ihr alle Zelte in Deutschland ab oder wollt ihr euch doch vielleicht einen Plan B zulegen, falls die Auswanderung nicht so klappt, wie geplant? Ich weiss, das sind wahnsinnig viele Dinge, die einem den Kopf zerbrechen, aber jetzt die guten News: Es kommt zu genau diesen Themen bald mein neues E-Book heraus, in welchem ich in 15 einfachen Steps erkläre, wie man auswandert und was zu beachten ist. Denn „Learning by Doing“ klingt für viele erstmal wie ein tolles Lebensmotto, will man aber das Ganze professionell durchdacht haben, ist es ratsam, lieber auf jemanden zu hören, der in genau all diese Fettnäpfchen schon getreten ist und euch nun mit Rat und Tat zur Seite stehen kann. 

1. Unbedingt einen Tag durch die Altstadt von Palma schlendern. Dabei im Shop „Arquinesia“ halt machen und etwas in die Geschichte (und die Düfte) Mallorcas eintauchen. 
2. Einmal im Mallorcaurlaub ist ein Marktbesuch ein MUSS: Mittwochs & Samstags gehts dafür nach Santanyi - anschließend kann man sich in der Cala Santanyi zum Lunch ins Cafe Drac setzen und den Ausblick auf das kristallklare Wasser geniessen. 
3. Für Kinder sowie Erwachsene immer wieder ein Highlight: den alten Holzzug vom Port de Soller nach Soller nehmen. Der führt durch die Orangenfelder hindurch und oben angekommen, holt man sich für den Bummel durch die kleine Stadt, ein Orangeneis - die Einheimischen schwören darauf, das wird hier nämlich frisch hergestellt. 
4. Nach Deia/Valdemossa sollte man ebenfalls mal gefahren sein - die Straße dorthin führt nicht nur traumhaft durch die Berge und am Wasser entlang, sondern man taucht in eine ganz neue Welt ein. Wer etwas ganz Besonderes erleben will, reserviert vorab im Restaurant Nama in Deia. 
5. Wer zu DEM Instagram Spot schlechthin will, fährt nach Cala Deia ins Ca´s Patro March. Hier sitzt man direkt in der Bucht mit Blick auf die ankernden Boote und kann sich von einer Karte frischen Fisch auswählen. „Gänsehaut Moment & Mallorca Feeling pur!“ 

Bilder: Charlotte Oehmke privat & Instagram, @mallorcamitkind